Die 33 Routen des “Kolosses”

Aconcagua Aufstiegsrouten

Da der Aconcagua ein sehr grosser Berg ist, gibt es dort mehrere Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Es bestehen einige normale Routen auf den Berg für diejenigen mit wenig Erfahrung, und andere Routen, von denen nur wenige Bergsteiger der Welt das Glück hatten, sie zu begehen. Die Routen sind folgende:

Aconcagua besteigen – Südwand:

Aconcagua besteigen – Die 33 routen des Kolosses

Aconcagua besteigen – Die 33 routen des “Kolosses”

1 – Sun Line: 1988 von Slavko Sveticic und Milan Romih zum ersten Mal bestiegen. Diese Route läuft durch den Südgrat ab Portillo del Sargento Mas, über den Berg Piramidal; Schwierigkeitsgrad ED, VII, A3, 90°.
2 – Jugoslawische oder slowenische Route: 1982 zum ersten Mal erfolgreich begangen, führt diese Route über den südlichen Pfeiler bis zum Südgipfel. Diese Route sollte man nur in den frühen oder späten Stunden des Tages gehen.
3 – Polnische Variante: 1987 erschlossen, ist diese die bisher schwierigste Route zum Aconcagua. 1.000 m Zugang (V, 90°), anders als der südliche Ausläufer neben dem zentralen Korridor.
4 – Slowenische oder Jugoslawische Variante: verbindet sich mit der französischen Route an den grossen Türmen. Diese Route wurde 1982 zum ersten Mal bestiegen.
5 – Französische Route, La Pargot: die erste Route, die über die Wand läuft, über den mittleren Gebirgsausläufer. Es gibt Lager in 4.900, 5.800, 6.400 und 6.700 m. ü. d. M. Diese Route wurde 1985 erschlossen.
6 – Argentinische Untere Variante: beginnt mit der französischen Route. Wenn man diese Route ausschliessen würde, hiesse dies auch die anderen Routen wegzulassen. Diese Route wurde im Februar 1992 zum ersten Mal bestiegen.
7 – Argentinische Obere Variante: wurde im Februar 1992 zum ersten Mal begangen, im Laufe der selben Expedition, bei der man die vorherige Route erschlossen hat. Diese Route verlässt die Messnerroute beim V+ Gebirgsausläufer.
8 – Messner-Route: führt ab dem Glaciar Superior (= dem oberen Gletscher) nach rechts über einen Steilhang von 55° bis zu einer Talsohle zwischen beiden Gipfel am Guanaco-Grat. Auf der Route gibt es Lager in 5.200 und 6.100 m.ü. d. M.
9 – Japanische Variante: Ausgangspunkt ist die französische Route, hinter dem Glaciar Superior, führt von dort bis zum Nordgipfel über den Ausläufer nach rechts. Diese Route ist schlecht gekennzeichnet und sehr felsenreich. Auf der Route befinden sich Lager in 5.200 und 6.100 m. ü. d. M. Diese Route wurde erstmals von einem Bergsteiger aus Japan bestiegen.

10 – Russisches Roulette: greift die Eistürme von vorne an (95°) und verbindet sich am Mittelgletscher mit der Zentralroute.
11 – Zentralroute oder Fonrouge/Schonberger: vom Argentinier José Fonrouge erschlossen, führt sie durch den Mittelgletscher und trifft auf die französische Route, vor der Grenze, die die Eistürme bilden. Auf der Route gibt es Lager in 6.290, 6.400 und 6.800 ü. d. M. Diese Route gilt als die einfachste Route an der Wand, aber auch als die gefährlichste wegen der sich loslösenden Teile des Glaciar Superior.
12 – Direkte Französische Route: 1985 zum ersten Mal bestiegen, beginnt ab der Zentralroute und geht über den südöstlichen Ausläufer. Sie mündet in die argentinische Route in 6.000 m am Glaciar Superior.
13 – Slowenische Route: Ausgangsvariante der Pasic-Route auf Eis (90°) und Grad VI auf Felsen. Diese Route wurde 1993 vom argentinischen Bergsteiger A. Randis erschlossen und stellt eine Variante der Zentralroute dar, die nach links emporsteigt.
14 – Route der Argentinier oder Pasic-Route: 1966 zum ersten Mal bestiegen, ist diese die längste und einfachste Route der Wand. Es gibt auf der Route Lager in 4.800, 5.400, 6.000 und 6.400 m. ü d. M. Die Eistürme verbinden den Schneegletscher de los Relinchos, auch Pasic-Gletscher benannt, mit dem Glaciar Superior.

Aconcagua besteigen – Ostwand:

Aconcagua Aufstiegsrouten – Die 33 routen des “Kolosses”

Aconcagua Aufstiegsrouten – Die 33 routen des “Kolosses”

15 – Südosten-Grat: ab Plaza Argentina führt diese Route bis zum Pasic-Gletscher und erreicht den Ost-Grat, der sich mit der Route zum Osten-Gletscher verbindet. Ab Plaza Francia wurde diese Route 1966 über Portezuelo Relinchos erfolgreich begangen.
16 – Route der Argentinier, Route des Ost-Gletschers: 1978 bestiegen, führt diese Route durch den Ost-Gletscher. Der Gletscher überschreitet nicht die 50° und verbindet sich mit der Ost-Grat, wo eine 400 m hohe Wand mit losen Felsen beginnt, mit einer ungefähren Anfangsstrecke von V+.
17 – Polengletscher-Route: führt über den Polen-Gletscher, mit einer Neigung von 40°. Heutzutage wird diese Route ab Nido de Cóndores in einem Tag begangen. Sie ist die Perle aller Skifahrer.
18 – Variante zu der Polenroute: führt über die Mitte des Polengletschers, überwindet die Eistürme und erreicht den Ost-Grat.
19 – Direkte Route zum Polengletscher: 1961 erschlossen, führt diese Route über die linke Seite des Gletschers und erweist ähnliche Schwierigkeiten wie bei der ursprünglichen Route.

20 – Hocharagon-Variante: 1995 erschlossen, verläuft diese Route in Wegen über den Polengletscher, mit einer Neigung von 75° und Schritten von IV+; nach einer langen Flankierung in 6.500 m. ü. d. M. mündet sie in die direkte Route.

Aconcagua besteigen – Nordwand:

Aconcagua Aufstiegsrouten

Aconcagua Aufstiegsrouten

21 – Falsche Polenroute: langer schrägverlaufender Durchstieg ab 5.900 m. ü. d. M., in Richtung Normale Route zwischen Piedras Blancas und Independencia. Man kan diese Route auch umgekehrt begehen. Sie ist besonders gut für den Abstieg geeignet.
22 – Überquerung von Nido de Cóndores zum Polengletscher: es gibt auf dieser Route keinen bestimmten Weg und man kann sie in beide Richtungen begehen.
23 – Route von Berlín bis zum Polengletscher: über diese Route kommt man auf die direkte Route zum Polengletscher, bevor man den Engpass erreicht.
24 – Nordwand: 1986 bestiegen, bereitet diese Route ab Berlín keine Schwierigkeiten. Es ist aber schwierig, den Weg zwischen Rinnen und Schluchten zu finden.

Aconcagua besteigen – Nordwestwand:

Cerro Aconcagua – 33 rutas de ascenso

25 – Normale Route, Nordwestliche Route: die erste erschlossene und am häufigsten besuchte Route. Sie wurde 1897 von Matthias Zurbriggen erschlossen.
26 – Direkte Route: 1991 erschlossen, ab Lager Canadá umgeht man bei dieser Route den Nordausläufer der Westwand. Diese Route ist ungefähr 650 m von der Normalen Route entfernt. Felsstrecken (III) in 5.600 m. ü. d. M. und Rinne von 50°. Die Route hört beim Zugang zur Canaleta (zur grossen Rinne) auf.
27 – Route der Bergführer Mendozas: 1991 erschlossen, läuft sie rechts der Normale Route und links vom Südwest-Grat. Lager in 5.150 und 5.750 m. ü. d. M.

Aconcagua besteigen – Westwand:

Cerro Aconcagua – 33 rutas de ascenso
Cerro Aconcagua – 33 rutas de ascenso

Aconcagua Aufstiegsrouten

28 – Westlicher Grat: beginnt ab den Geröllhalden bis zum Gran Acarreo (der grossen Geröllhalde), rechts von der Schutzhütte Antártida. Es gibt Strecken über gefährliche Felsen bis zum Südgipfel, ausserdem ein Lager in 5.200 m.ü. d. M.

29 – Mendoziner Route, Tapia de Felipe-Route: 1988 erschlossen, beginnt diese Route am Westlichen Grat und läuft dann bis zum Zugang des Esteban Escaiola-Korridor. Dann verlässt sie auf der linken Seite den Korridor und kommt fast gegenüber dem Scheitelpunkt des Gipfels an, eine enge Talrinne mit gefährlichen Felsbarrieren und Eiskaskaden. Man kann dieser Route auch ab Lager Canadá folgen. Es gibt drei Lager auf dieser Route.


30 – Esteban Escaiola-Route: Diese Route wurde 1991 zum ersten Mal begangen. Auf dieser Route muss man über eine grosse Klippe südlich von Plaza de Mulas steigen und später ein Couloir, wobei man zu den oberen Felsstufen gelangt und dann rechts zum Südgipfel. Lager in 4.800 m. ü. d. M.

31 – Südost-Schneide, Ibáñez/Grajales/Marmillod-Route: 1953 erschlossen, führt ab der Geröllhalde nach einer langen Überquerung bis zur wichtigsten Talenge der Westwand, zuerst über mehrere Engpässe bis zu zwei senkrechten Türmen und später links mit Begrenzungen auf beiden Seiten, bis zum Erreichen des Couloirs Grajales, das in die Süd-Schneide mündet.

32-Variante des südwestlichen Grates, Zabaleta-Variante: statt durch die Talenge neben dem kleinen Piramidal, unterhalb der Türme von Marmillod, verläuft diese Route über lockeres Gestein bis zum Erreichen eines Plateaus unterhalb eines Felshangs (45º), und erreicht danach den Couloir Grajales. Vier Lager in 5.300, 5.500, 6.400 m. ü. d. M. und ein weiteres Lager zwischen dem zweiten und dem dritten in unbestimmter Höhe.

33 – Mendoziner-Route, Mendoziner-Variante: 1982 erschlossen, verläuft diese ab Quebrada del Sargento Mas (= der Sargento Mas Schlucht) über den Südgrat und dem Piramidal. Um zum Grat zu gelangen, muss man über Abhänge und einen Gebirgsausläufer steigen. Man erreicht den Couloir Grajales und seilt sich zum Piramidal ab.